
Der britische Islamwissenschaftler Denis M. MacEoin hat die kulturellen Ursachen der in Europa verstärkt zu beobachtenden islambezogenen Gewalt gegen nichtmuslimische Frauen analysiert. Anlass dazu sind unter anderem die Aktivitäten von aus muslimischen Tätern bestehenden Banden in Großbritannien, die bislang in insgesamt mehreren tausend Fällen gezielt Übergriffe gegen nichtmuslimische Frauen und Mädchen begangen haben.
Laut MacEoin seien kulturelle Faktoren ausschlaggebend für die Motive der Täter:
- Gewaltlegitimation durch „unislamisches“ Verhalten der Opfer: In islamisch geprägten Kulturen sei die Vorstellung verbreitet, dass nicht die Täter, sondern die Opfer die Verantwortung für sexuelle Übergriffe tragen würden. Dies gelte etwa für Frauen, die sich nicht gemäß islamischen Bekleidungsvorschriften kleideten oder sich ohne die Begleitung männlicher Verwandter in der Öffentlichkeit bewegen würden, was als gewaltlegitimierende Provokation betrachtet werde, bei der den Täter keine Schuld träfe. Zu den Vertretern dieser Position gehört auch der im sunnitischen Islam sehr einflussreiche und auch beim Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) positiv angesehene Islamgelehrte Yussuf al-Qaradawi. Bei vielen der für Übergriffe in Europa verantwortlichen muslimischen Täter sei dementsprechend kein Unrechtsbewusstsein vorhanden gewesen. Im Fall der britischen Vergewaltigerbanden rechtfertigten die Täter die Übergriffe häufig damit, dass die Opfer nach islamischen Maßstäben als moralisch minderwertig zu betrachten seien.
- Allgemeine Abwertung von Nichtmuslimen und Frauen: Zudem sei in islamischen Kulturen eine allgemeine Abwertung von Nichtmuslimen und Frauen verbreitet. Ein britischer Sozialarbeiter erklärte die Aktionen der britischen Banden damit, dass die Täter „kulturell einfach ein anderes Bild von Frauen“ hätten. Im salafistischen Islam, der die dynamistische Strömung im Islam darstellt und insbesondere unter muslimischen Jugendlichen in Europa zunehmend Verbreitung findet, gebe es sogar eine ausdrückliche islamrechtliche Rechtfertigung sexueller Gewalt gegen nichtmuslimische Frauen. Diese wird durch militante Salafisten (allerdings außerhalb Europas) in großem Maßstab in einem institutionalisierten Rahmen ausgeübt.
Bereits vor einiger Zeit hatte der Pädagoge Ahmet Toprak sexuelle Gewalt gegen nichtmuslimische Frauen in Europa ebenfalls mit kulturellen Faktoren erklärt. Diese Frauen würden von vielen muslimischen Männern als „ehrlos“ und als „Freiwild“ betrachtet, weil sie nicht islamischen Normen folgten.
Muster islambezogener Gewalt gegen nichtmuslimische Frauen in Deutschland und Europa
Vorfälle dieser Art sind in ganz Westeuropa zu beobachten. Der Politikwissenschaftler Robert S. Leiken sprach in einer Analyse der ausbleibenden Assimilation muslimischer Migranten in Europa von einem in vielen europäischen Staaten anzutreffenden Typus der „sexuell aggressiven jungen Männer, die westliche Frauen als Freiwild betrachten“. In von arabischen Migranten geprägten französischen Vorstädten herrschte schon vor einigen Jahren eine „Kultur der sexuellen Gewalt“, wobei hier auch integrierte muslimische Frauen zu den Opfern gehören. In Norwegen sowie in Dänemark wird ein signifikanter Anteil der Vergewaltigungen von muslimischen Migranten begangen. Berichte über islambezogene Auffälligkeiten bei diesen Delikten gibt es auch aus den Niederlanden.
In Deutschland sind Täter mit islamischem Hintergrund bei sexuellen Übergriffen stark überrepräsentiert, wobei denen die Opfer meist nichtmuslimische Frauen sind. Polizeibeamte erklärten schon vor einiger Zeit, dass die hohe Auffälligkeit junger muslimischer Männer bei Sexualdelikten ihnen „größte Sorgen“ bereite.
- Seit dem Einsetzen der Welle verstärkter irregulärer Migration 2015 nahm die Zahl der bekannt gewordenen Sexualdelikte in einigen Bundesländern um bis zu 50 Prozent zu. Verdächtige aus islamisch geprägten Staaten treten dabei als Täter stark überportional in Erscheinung, die zum Teil bandenartig organisiert oder spontan im Rahmen von Kleingruppen vorgehen.
- Den Tätern gehe es laut Untersuchungen des Kriminologen Rudolf Egg in vielen Fällen um die Demonstration von Macht gegenüber der sie aufnehmenden Gesellschaft sowie um die Demütigung der Opfer. Das Unvermögen von Staat und Gesellschaft, sie daran zu hindern, verstärke dabei ihr Verachtungsmotiv. Dass die deutsche Gesellschaft nicht wahrnehmbar auf solche Übergriffe reagiert, unterstreicht die Wahrnehmung ihrer „Ehrlosigkeit“ bei den Tätern auch deshalb, weil Muslime eher dazu bereit sind, Frauen der eigenen Kultur kollektiv zu verteidigen.
- Eine ausgeprägte Verachtung gegenüber den Opfern und den Willen zur Demütigung als Motiv beschrieben auch die Jugendrichter Kirsten Heisig und Günther Räcke, die Journalistin Güner Balci sowie der früher für die Behandlung von Intensivtätern zuständige Oberstaatsanwalt Roman Reusch, der bei den Tätern zudem einen “religiösen Überlegenheitswahn“ feststellte. Laut Heisig sei Reue bei muslimischen Tätern nur selten zu finden, und die Verwandten der Täter würden diese in der Regel mit der Behauptung unterstützen, dass das Opfer die Vergewaltigung gewollt habe. Nichtmuslimische Frauen und Mädchen würden verbreitet als „verdorben“ verachtet und als sexuell verfügbare Objekte angesehen. Auch eine als Konfliktlotsin tätige Schülerin in Berlin berichtete, dass entsprechende Schülerinnen in der Wahrnehmung vieler arabischer und türkischer Schüler „immer Schlampen” seien.
Islambezogene sexuelle Gewalt als Form der politischen Gewalt und des Extremismus
In islamisch geprägten Kulturen ist ein Ehrverständnis verbreitet, das mit betonter Verachtung von Schwäche verbunden ist. Die Ehre einer Familie bzw. einer sonstigen Gruppe wird in entsprechenden Kulturen verbreitet als beeinträchtigt wahrgenommen, wenn ein weibliches Mitglied Opfer sexueller Gewalt wird, weil dies als Ausdruck des Unvermögens dieser Gruppe angesehen wird, die ihr angehörigen Frauen zu schützen. Die Wahrnehmung, dass die Opfer durch Verstöße gegen islamische Verhaltensnormen die Taten provozieren würden, verstärkt diese Zuschreibung von „Ehrlosigkeit“ gegenüber der betroffenen Gruppe.
Ein Motiv der Täter bei Übergriffen auf nichtmuslimische Frauen ist in diesem Zusammenhang auch die demonstrative Demütigung der von ihnen verachteten Gesellschaften Europas, womit ein politisches Motiv vorliegt. Dies wird gestützt durch die Analysen des Kriminologen Rudolf Egg, der zudem die Demonstration von Macht als weiteres politisches Motiv der Täter anführte. In dieser Hinsicht ähneln die Muster islambezogener sexueller Gewalt in Europa denen des Einsatzes von Vergewaltigungen in bewaffneten Konflikten. Diese Gewalt wäre folglich als auch Phänomen des politischen Extremismus und der politischen Gewalt zu behandeln und nicht nur als Problem der Kriminalitätsbekämpfung.
Die damit verbundenen Risiken für Deutschland und Europa werden dadurch weiter verstärkt, dass Politik und Verwaltung aus Sorge vor dem Vorwurf der „Islamophobie“ oder des „Rassismus“ durch unkooperative Islamvertreter und sie unterstützende Aktivisten verbreitet davor zurückscheuen, diese Herausforderung anzugehen. Eine offizielle Untersuchung der Fälle in Großbritannien ergab, dass entsprechende Sorgen eine der wesentlichen Ursachen dafür waren, dass die für die Taten verantwortlichen Banden über lange Zeiträume weitgehend ungehindert agieren konnten. (FG2)